USA Rundreise 1 - Tag 2/10
Nachdem wir nun mehr oder weniger durch den freundlichen Polizisten geweckt wurden, fahren wir kurz nach 5 los in Richtung Rochester.
In Rochester genehmige mir erst mal einen Kaffee und nachdem der Regen vorbei ist und wir nicht nur auf großen Highways fahren wollen, suchen wir uns eine kleinere Landstraße in Richtung Ontariosee. Mit dem Handynavi sind wir bestens unterwegs und ab der normalen Routen, denn wir wollen ja nicht nur das Übliche sehen sondern etwas entdecken.
In einer kleinen Siedlung halten wir und machen uns erst mal frisch. Feuchttücher, Mineralwasser zum Zähneputzen, es ist irgendwie wie ganz einfaches Campen und auch lustig. Hoffentlich wird das nicht jeden Tag so ;-)
Es ist erst kurz nach 7, es ist noch keine Menschenseele auf der Straße, der Morgen ist noch etwas kühl und die Luft angenehm frisch und es riecht nach Meer. Wir schlendern durch die Gegend, an einem kleinen Hafen vorbei und dann ist er da: Der Ontariosee. Es ist eine besondere Freude, denn ich erinnere mich nur zu gut an meinem Geographieunterricht vor fast 30 Jahren, als die 3 großen Seen der USA Thema waren. Und nun bin hier. Wer hätte das damals gedacht, ich wohnte in Ostdeutschland, so weit wären wir wohl nie gekommen. Und doch sind da die kleinen Ahnungen, das ich doch mal hier stehen würde. Und in diesem Moment werden wir für das versäumte Hotelzimmer, die weniger gute Nacht und das eigentlich viel zu frühe Aufstehen entlohnt. Der See ist ganz ruhig und glatt und blau bis zum Horizont. Wunderschön.
Ich stürme gleich an den steinigen Strand, ziehe meine Schuhe aus und laufe mit den Füßen rein - und auch gleich wieder aus. Puuuuuh ist der kalt! Aber das Wasser musste ich einfach testen, egal wo ich bin, ein Fuß muss immer ins Wasser. :-) So fühle ich mich in der ganzen Welt egal an welchem Wasserort verbunden, mit der Zukunft und der Vergangenheit, denn das Wasser vereint alles.
Schon um die Mittagszeit sind wir bei den Niagarafällen und wir haben bereits so viel Schönes gesehen. Die kurze Nacht ist vergessen, es hat sich gelohnt! Vorher allerdings biegen wir nochmal ab - wir haben noch was interessantes gesehen :-) Es sieht aus wie ein (altes) Stauwerk. Es ist gigantisch. Klar, Schatzi würde am liebsten da runter, aber da müssten wir dann wohl fliegen ;-)
Kurze Zeit später sind wir an den Niagara Fällen - mein erstes Wunschziel. Hier wollte ich schon immer hin und nun sind wir wirklich da. Es ist schwer zu beschreiben, was ich jetzt fühle, wo so ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen ist, ebenso zu beschreiben wie wunderschön es ist hier ist.
Die Wasserfälle sind beeindruckend und unsere Fotos können die Stimmung kaum einfangen.
Für das Schönste kann ich mich kaum entscheiden und ich muss im Nachhinein auch feststellen, wie schwierig es ist, klare Bilder zu fotografieren, denn die Fälle hüllen fast jedes Fotos in Nebel. Die Gischt (heißt es auch Gischt bei Wasserfällen???) spritzt zum Teil höher als die Fälle selbst.
Wirklich spektakulär sind die Fälle von unten. Gegen eine geringe Gebühr fährt man mit einem Fahrstuhl durch den Berg. Ich finde das irgendwie unheimlich, aber das Erlebnis ist unbezahlbar.
Ja, hier unten trägt man diese wunderschönen Capes, die irgendwie aussehen wie gelbe Säcke. Über Treppen und Brücken aus Dachlatten kommt man den Fällen sehr nahe. Genau hinsehen darf man nicht, denn richtig stabil sieht es nicht aus. Und die "Gelben Säcke" erfüllen nun ihren Zweck, denn hier ist es richtig nass, aber wir bleiben (einigermaßen) trocken.
Einige Stunden später machen wir uns weiter auf den Weg, mal sehen, wo uns der Tag noch hinführt.
So landen wir irgendwann in Erie. Die Stadt verzauberte uns nicht wirklich - wir fahren lieber auf einen kleinen Spaziergang in den Erie Presque Isle State Park.
Der Abend führt uns dann bis Cleveland und unseren nächsten Hauptziel (und mein absolutes Traumziel) in 2 Tagen - "Die Brücken am Fluss" näher.
Route: Geneso - Cleveland
Karte:
Durchquerte Bundesstaaten:
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